Google hat nach etlichen Monaten nach der ersten Vorstellung den ersten öffentlichen Testlauf von Google Wave gestartet. Heute sollen 100.000 Nutzer Accounts erhalten. Weitere Accounts werden dann Schritt für Schritt freigeschatltet.
Wer schon einen Account hat, der kann 8 Menschen vorschlagen, die bei der weiteren Vergabe der Accounts bevorzugt werden sollen. Offenbar ist man sich noch nicht sicher, welche Belastung auf die Wave-Server zukommen, wenn so viele Nutzer zugreifen können.
Wer Google Wave noch nicht kennt, kann sich diese 10-Minuten-Präsentation der Produktmanager anschauen:
Stolpere gerade über Webhooks – eine Form von „inter process communication“ via HTTP. Einfach gesagt sind Webhooks nutzerdefinierte Ereignisfolgen (wenn A passiert soll B passieren), die verschiedene Web Applikationen miteinander verketten – ganz ähnlich den UNIX Shell Pipes.
Damit das funktioniert brauchen diese Web Applikationen eine Schnittstelle. Das könnte eine API (application programming interface) sein – die man dann allerdings richtig ansprechen muss.
Webhooks verwenden dazu einfache HTTP-Requests – und stellen daher eine geringere Hürde dar. Das Webhooks-Blog von Jeff Lindsay beschreibt sie als „User-defined HTTP callbacks for push, pipes and plugins“ oder als „patterns of enabling user-defined callbacks in web applications“.
Hier ein Vortrag von Jeff Lindsay dazu:
Hier der Vortrag als Video:
Webhooks versuchen somit die Idee einzulösen, die hinter dem Schlagwort „programmable web“ steckt: Dass eine Programmierungebung entsteht in der das ganze Internet die Plattform ist und man dort nicht nur Inhalte, sondern auch Methoden zur Manipulation dieser Inhalte findet, die man dann lediglich auf sinnvolle Weise zusammenschalten muss.
Für mich ist es aktuell er erste Fall von Verletzung der Netzneutralität, von der ich persönlich betroffen bin: T-Mobile blockiert Skype in ihrem Mobilfunk- und WLAN-Netz.
Seit dem vor einigen Tagen Skype für das iPhone erschien wurde es 600.000 Mal im Apple App Store heruntergeladen. Und deutsche Nutzer sind offenbar diejenigen mit den meisten Downloads dieser Applikation. Sehr schnell hat T-Mobile daran erinnert, dass die Verwendung von VOIP-Applikationen in ihrem Netzwerk gegen den Vertrag verstößt – und droht Anwendern, die dies ignorieren den Vertrag zu kündigen. Darüber hinaus wurde angekündigt Skype im Mobilfunknetz zu blockieren (und bei Skype ist man „not amused“).
Das Besondere an diesem Fall ist nun, dass viele T-Mobile-Kunden mit einem iPhone auch eine Datenflatrate nutzen – und in diesem Fall jedoch Daten nicht gleich Daten sind. Obwohl andere Gründe von T-Mobile angeführt werden ist klar, dass T-Mobile hier schlicht und einfach Umsatzrückgänge bei den Gebühren für Telefonate im Mobilfunknetz fürchtet.
Hier zeigt sich, was passiert, wenn die Politik das Prinzip der Netzneutralität nicht gesetzlich verankert (wodurch entsprechende Klauseln in Verträgen unrechtmäßig würden): die im Prinzip zeitgemäße VOIP-Technik wird zu Gunsten einer alten aber lukrativeren Technik verbannt.
Die Gegner des „Net Neutrality“-Prinzips argumentieren oft damit, dass technische Innovationen unrentabel werden, wenn die Kosten nicht vom Service-Typ abhängig gemacht werden könnten. T-Mobile zeigt mit seinem Verhalten, dass sich vor allem das Gegenteil bewahrheiten wird: Wenn die Netzneutralität per Vertrag ausgeschlossen werden kann, so wird dies vor allem verwendet werden, um den Wettbewerb zu hemmen und Einnahmequellen vor ihm schützen.
Die mittel- bis langfristige Folge könnte sein, dass das Internet als Motor für technische Innovationen zum Erliegen kommt, weil sich Innovationen nur noch in Form von „geduldeten“ Services manifestieren können. Das Verhalten von T-Mobile ist somit aus der Sicht des Unternehmens nachvollziehbar – aber es gibt ein höher zu bewertendes gesellschaftliches und volkswirtschaftliches Interesse, welches durch Gesetze geschützt werden muss. Und wenn kein Provider VOIP-Dienste blockieren darf, dann gibt es auch keinen Wettbewerbsnachteil. Natürlich könnte es bedeuten, dass die Datenflatrates teurer werden müssten, aber dafür wird den völlig überteuerten Roaming-Preisen endlich ein Ende gesetzt.
Hier ist noch ein Video, welches das Problem mit der Netzneutralität noch einmal erklärt:
Update am 12. Mai 2009:Laut dieses Heise-Berichts ist damit zu Rechnen, dass die Anbieter T-Mobile und Vodafone Sondertarife anbieten werden für Kunden, die Skype oder andere VOIP-Clients verwenden wollen. Dieses Vorgehen ändert an der Verletzung der Netzneutralität allerdings nichts, denn auch mit einem Sondertarif werden trotz Flatrate Daten nach wie vor nach ihrem Zweck unterschieden. Das Ganze könnte ein Einstieg in den Ausstieg aus der Netzneutralität im Mobilfunkbereich sein.
Die Ausgabe 4 der Computerzeitschrift c’t kommt morgen in die Kioske und darin sind zwei interessante Artikel für Mediengestalter und Informationsdesigner:
Visualisierung von André Kramer (auf Seite 154-159):
Eine Reihe interessanter Beispiele und viele Referenzen zum Thema Informationsdesign.
Tutorial mit Processing von Peter König (auf Seite 160-165):
Am Beispiel einer Visualisierung einer Netzstruktur einer Website wird die Programmierung mit dem Framework Processing erläutert. Processing wurde speziell für experimentierfreudige Künstler und Designer entwickelt.
Im Weblog der Safari Entwickler (deren Kernkomponente Webkit genannt wird) gibt es einen längeren Bericht über eine neue Version des integrierten Web Inspectors.
Die neue Version wurde kräftig verbessert und liefert etliche Features nach, die man z.B. von Firebug Add-On für Firefox kennt.
Viel hat sich getan, seitdem ich 1993 mit Traugott (welche so computerisiert war wie Max Headroom wohl immer sein sollte) das erste Mal einen animierten Echtzeit-Charakter. Während bei Herr der Ringe die Computeranimierten Schauspieler (abgesehen von Gollum) auf Distanzaufnahmen beschränkten wird die Aufgabe Schauspieler lebensecht aus dem Computer zu generieren (oder gar verstorbene Schauspieler für fehlende Szenen noch einmal zum digitalen Leben zu erwecken) immer greifbarer.
Einige neue und beeindruckende Technologien deuten dies an:
Besseres Tracking der Mimik
Zum Beispiel hat die Firma Mova mit dem Contour genannten Verfahren die Qualität der Bewegungserkennung perfektioniert. Statt der früher benutzten Punkte im Gesicht wird eine strukturierte phosphorisierende Schminke verwendet, welche gleich tausende von Bezugspunkten für die Sensoren liefert. Dadurch werden extrem realistische Darstellungen von virtuellen Charakteren möglich. Interessant auch, weil sich die Bewegungsdaten eines Schauspielers auf die Modelle von anderen übertragen lassen (Das Sequel des Films Hulk verwendet offenbar das Contour-Verfahren).
Nachbildung von einem Foto
Das Institut für biologische Kybernetik in Tübingen hat ein Verfahren entwickelt mit nur einem Foto eines Schauspielers unter Zuhilfenahme einer Bibliothek von Kopfformen ein animierbares 3D-Modell dieses Schauspielers zu generieren:
Echtzeit-Tracking der Bewegung
Die Erfassung von Menschen in Echtzeit ist inzwischen ziemlich weit forgeschritten. Im japanischen Fernsehen wurde schon über einen virtuellen Spiegel berichtet, in welchen ein Betrachter sich selbst betrachten:
Nun darf spekuliert werden zu was diese technologischen Fortschritte verwendet werden. Vielleicht vom Defense Department um eine virtuellen Osama bin Laden zur Beendigung des Heiligen Krieges aufrufen zu lassen?
One crucial part of making a wep app a „mature application“ allowing web apps to store information locally. This will allow to make applications more „data rich“ and „file aware“ than web apps today often are. It can also open up ways to work with web applications offline!
Interestingly, there are specifications in the works for that that many big players in the field already endorse! Most vendors followed the concepts issued by the Web Hypertext Application Technology Working Group (see latest draft of the WHATWG HTML5 Spec).
Das „Design by numbers“-Projekt (oder Processing) hat mir immer missfallen, weil man Java-ähnlichen Code schreiben musste. Mit Nodebox gibt es nun ein Projekt, dass Python verwendet… und mit einem PDF- und Quicktime-Export sicher auch Designern viel mehr Spass machen wird! Die Beispiele in der Galerie sehen jedenfalls toll aus, und lassen mich annehmen, dass man mit Nodebox sehr viel schneller zu interessanteren Ergebnissen kommt (zumal Python einfach viel niedlicher ist als Java!)
Die Versuche das Web in eine Applikationsumgebung umzuwandeln hören nicht auf. Nachdem seit einger Zeit Adobe AIR veröffentlicht hat und ein JavaScript Framework nach dem anderen entsteht kommt Yahoo nun mit „BrowserPlus„. Einer Erweiterung, die Dienste für JavaScript bereitstellt (z.B. Drag&Drop zwischen dem OS und einer HTML-Box).
Damit läßt sich mit vergleichsweise wenig Code und etwas XHTML+CSS-Kenntnissen schon eine ganze Menge erreichen. Ob Yahoo allerdings das Sicherheitskonzept so wasserdicht konzipiert und implementiert hat, wird sich noch zeigen. Bis dahin ist die Kopplung von JavaScript von einer Fremden-Seite mit irgendwelchen Dingen im Betriebssystem immer ein sehr sicherheitskritischer Ansatz.
So schreibt Yahoo im FAQ:
…anytime you install a web browser plugin or an application on your computer, you are trusting that the authors of that software were diligent in protecting your privacy. We honor the trust that our users put in us and strive to uphold our end of the bargain.
Es muss abgewartet werden, wie die Entwickler-Commmunity auf einen solchen Ansatz reagiert.
Die Hobnox Audiotool Demo sorgt für reichlich Erstaunen und auch Begeisterung (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 usw). Klangsynthese per ActionScript? Da zweifeln sogar manche Fachleute und vermuten Java im Hintergrund (das jedoch dient im Moment nur als Workaround für eine bessere Tonqualität).
Aber natürlich bleibt es nicht bei der Demo, die nicht speichern kann. Neben dem Speichern der Projekte sind aber auch andere Bonbons in der Mache. Joa und Kai vom Hobnox-Entwicklerteam spielen in dem Video zum Beispiel mit einer MIDI-Schnittstelle (man sieht die Audio Cubes von Percussa):
Das ist eine Überraschung. Adobe hat nach Jahren ein Update der Multimedia-Entwicklungsumgebung Director angekündigt. Nachdem in den letzten Jahren sich die Entwicklungs auf das Web und Flash konzentirerte (mit zugegebenermassen beachtlichen Fortschritten), war es um Director sehr still – um nicht zu sagen totenstill – geworden.
Aber Director scheint noch einmal wiederbelebt zu werden. Auf der Adobe Website findet sich auch eine sehr grobe gehaltene Vergleichstabelle zwischen Director 11 und Flash CS3 mit einer kurzen Beschreibung der unterschiedlichen Einsatzbereiche.
Der Shockwave Player muss leider meist extra installiert werden und ist auch etwas größer als das Flash-Pendant. Während der Flash-Player auf fast jedem Internet-Computer installiert ist, findet sich der Shockwave-Player nur bei ca. 60%.
Im Moment leider gibt es den Shockwave Player noch nicht in einer Intel-Version für Mac. Man muss den Browser auch in den PowerPC-Modus zwingen, damit der Plug-In läuft. Es ist aber damit zu rechnen, dass ein Universal-Binary für den Mac erst erscheint, wenn Director 11 veröffentlicht wird.
Yahoo hat eine neue Version seiner vielbeachteten JavaScript-Bibliothek veröffentlicht. Yahoo User Interface Library 2.5.0 (YUI) wartet mit zahlreichen neuen und verbesserten Komponenten auf.
Die Bibliothek führt ein neues Resize-Werkzeug für Blockelemente ein; darauf bauen ein Layout-Manager für mehrgliedrige Benutzeroberflächen und ein Bildzuschnittwerkzeug auf. Auch die überarbeitete Komponente für Datentabellen – das am häufigsten benutzte Werkzeug in YUI – profitiert von dem Resize-Werkzeug. Ein Uploader erlaubt mit Hilfe von Flash das gleichzeitige Hochladen mehrerer Dateien und zeigt dabei Fortschrittsbalken an. Eine Visualisierung gibt es auch für das in der letzten Version eingeführte Profiler-Werkzeug, das dabei hilft, die Leistung von JavaScript-Anwendungen zu verbessern.
Neu sind ferner ein Cookie-Werkzeug und Schieberegler. Außerdem haben die Entwickler einige Komponenten im Betastatus für stabil erklärt. Details finden sich im YUI-Blog.
Dieser WIRED Artikel spricht über eine Studie des Forschungsunternehmens IDC, welches nach einer Untersuchung feststellt, dass im letzten Jahr rund 161 Exabyte an Informationen erzeugt worden sind (also 161 Milliarden Gigabyte). Das wären ca. 2 Millionen mal mehr als in allen jemals geschriebenen Büchern vorhanden sind.
Und laut dieses Artikels der BusinessWeek über dieselbe Studie von IDC gibt es auf der Welt derzeit 185 Exabyte an Speicherkapazität welches in 3 Jahren auf über 600 Exabyte angewachsen sein wird. Die erzeugte Datenmenge im Jahre 2010 wird dann – natürlich ebenso nur geschätzt – auf 988 Exabyte (also fast ein Zettabyte) angewachsen sein!
Diese Zahlen sind sehr schwer zu überprüfen. Aber zu der Frage, wie man mit der Datenexplosion umgeht wird sicher immer dringender.
Ich hatte nun Gelegenheit einmal die Yahoo Pipes Anwendung anzuschauen. Ich wollte einen RSS-Feed erzeugen in welchem alle meine Beiträge und Kommentare auf verschiedenen Weblogs, meine neusten Links, neue Fotos usw. angezeigt werden – also im Grunde eine Übersicht über (fast) alle meine Aktivitäten in der Blogsphere in der letzten Zeit (die nicht so intensiv war, leider).
Open Source zieht immer weitere Kreise. Jetzt hat die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ein Dossier zusammengestellt, das sich mit Open Source vor allem als sozialer Bewegung der Wissensgesellschaft beschäftigt.
Die Texte des Dossiers greifen Themen auf wie die Bedeutung von Open Source für Entwicklungsländer, Open Source als Marktphänomen oder die Ausweitung des Open-Source-Prinzips auf Medien, Kultur und Bildung. Die meisten Beiträge stehen unter der Creative-Commons-Lizenz, die eine nicht-kommerzielle Weiterverbreitung erlaubt.