Nach langer Funkstille nutze ich meine Site einmal für ein Update: Am Fachbereich Gestaltung der FH Aachen wird eine Professur für das Lehrgebiet »Interaktive Gestaltung – Schwerpunkt: Kommunikation mit digitalen und interaktiven Medien« ausgeschrieben. Diese Vollzeitprofessur auf 5 Jahre befristet.
Für die Studierenden, die sich das Fragen: Diese Professur ist eine Stärkung des Bereichs Interaktive Medien, der in den vergangenen Jahren an Bedeutung zugenommen hat und personell besser ausgestattet sein soll. Sie ist auch kein Ersatz der Lehraufträge, die in der Vergangenheit zahlreiche tolle Projekte angeboten haben.
Die »Digitale Gesellschaft« wird als das „neue Greenpeace des Internets“ gehandelt – und das obwohl sie erst heute online ging. Die „Digitale Gesellschaft“ will künftig netzpolitische Themen massenkompatibel machen und gegenüber der Politik vertreten. Wie genau, sagt Mitbegründer Markus Beckedahl im tagesschau.de-Interview.
Gerne hätte ich dieses Buch von Steven Seow schon zu Beginn des Continuity-Seminars gehabt: die Gestaltung von Zeit (bzw. die Beeinflussung der Wahrnehmung von Zeit) ist im Kern die Frage, um die es bei diesem Seminar ging.
Dieses Semester werden im Bereich »Interaktive Medien« am FB Gestaltung der FH Aachen vier Abschlussarbeiten entwickelt:
»Interaktive Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit«
von Nikolai Merk
Dieses Projekt entwickelt ein Design für ein Intranet-Portal mit begleitendem Kommunikationskonzept zur Unterstützung der Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen. Dieses Konzept wird in Kooperation mit der Nexum AG entwickelt.
Das Gesundheitsportal »Weisse-Liste.de« erfährt wird in diesem Projekt für das iPad adaptiert. Die Weisse Liste steht seit Jahren für Transparenz im Gesundheitswesen. Dieses Projekt wird in Abstimmung mit der Bertelsmann Stiftung und der dimensional GmbH erstellt.
»Benutzerfreundlichkeit von Kunst- und Museumsbibliotheken«
von Jennifer Keuter
Diese Arbeit befasst sich mit gestalterischen Optionen für die Steigerung der Akzeptanz für die Serviceleistungen von Kunst- und Museumsbibliotheken am Beispiel der Bibliothek des Ludwig Forums Aachen.
»Journalism in the Age of Data« ist eine Reportage von Geoff McGhee über die Rolle der Datenvisualisierung als journalistische Medium oder als Mittel zur Narration.
Die Site begleitet das Video mit zeitgesteuerten Fußnoten über die Interview-Partner und Projekte von denen jeweils gesprochen wird.
Im Wintersemester werden im Bereich »Interaktive Medien« zwei Lehrveranstaltungen angeboten. Beide Seminare sind zugänglich für alle Studierenden ab dem 3. Semester. Ein bestandenes 2. Semester ist Voraussetzung für die Teilnahme:
»Experience«
Betreuung: Prof. Dipl.-Des. Oliver Wrede Mittwochs 13-17 Uhr (Cluster A)
Seit einigen Jahren dreht sich in der Gestaltung von Dienstleistungen — insbesondere im Zusammenhang mit der Digitalisierung und Informatisierung des Alltags — vieles um den Begriff »User Experience Design« — oder kurz: UX.
Wofür steht UX?
Dienstleistungen und Produkte — oder Hybride aus diesen — finden in analoger und digitaler Form gleichermaßen statt und Designer müssen für diese Angebotsformen entpsrechende Kompetenzen und Methoden bei der Formulierung von Lösungen beherrschen und denken können.
UX versucht nun die Nutzer- bzw. Kundenperspektive in Form der “Erlebnis- und Gebrauchsqualität” strenger zu erfassen und mit Konzeptions- und Entwurfstechniken in die Entwicklungsprozesse einzuschleusen, die den komplexen Anforderungen des Gestalteralltags gerecht werden können.
Ziele
Die Teilnehmer lernen spezifische Arbeitsmethoden und -prozesse kennen und erproben diese an eigenen Projekten (z.B. aus dem Bereich des Interfacedesign für das Web, des Digital Editorial Designs, Service Designs, etc).
Betreuung: Dipl.-Des. Wolfgang Gauss und Dipl.-Des. Markus Strick Freitags 9-13 Uhr (Cluster C)
Digitale Medien haben die Medienkomplexität erheblich erweitert. Durch sie hat sich auch die Wahrnehmung einer Marke erheblich verändert. Digitale Markenwahrnehmung ist äußerst vielschichtig, Mobiltelefon, Internet, TV und Spielkonsolen, haben ganze Arbeit geleistet. Neben allen visuellen Standards des klassischen Corporate Designs wie beispielsweise Logo, Farben, Typo, Bildsprache, Tonalität von Texte etc. rücken zunehmen die Aspekte der digitalen Markenwahrnehmung in den Vordergrund und prägen ein neues Gesamtbild.
Bewegung, Animation, die Gestaltung von Interaktionselemente, Ablauf, Logik, Verhalten einer Anwendung, aktive und passive Zustände, Geschwindigkeit, Veränderbarkeit, Transformation, die schnelle und unkomplizierte Austausch- und Anpassbarkeit und letztenendes auch die Erreichbarkeit sind nur einige der neu hinzugekommenen Aspekte, welche als erhebliche Einflussfaktoren auf ein modernes Markenbild nicht mehr von der Hand zu weisen sind.
Das Seminar Interaktion Branding beschäftigt sich daher mit den gewachsenen Ansprüchen an eine moderne Markenkommunikation.
Die Seminarteilnehmer lernen, welche Bereiche zukünftig sicherlich noch an Bedeutung gewinnen für ein Markenerlebnis. Welche wichtig sind, wie diese erkannt, verknüpft und systematisch aufgebaut werden können.
Wir beschäftigen uns mit Gestaltungsgrundlagen wie Einfachheit, der durchgängigen Beständigkeit ebenso wie mit der Übertragbarkeit von einem Medium in ein anderes sowie selbstverständlich mit der Interaktivität.
Aufbauend auf Analysen werden im Seminar eigene Konzepte und Entwürfe für ein interaktives Markenerlebnis entwickelt und präsentiert.
Über den Redner: „David McCandless turns complex data sets (like worldwide military spending, media buzz, Facebook status updates) into beautiful, simple diagrams that tease out unseen patterns and connections. Good design, he suggests, is the best way to navigate information glut — and it may just change the way we see the world.“
Hier ist auch ein interessantes Interview mit ihm im UK Fernsehen, bei der Neville Brody als Kritiker des „beauty“-Ansatzes im Bezug auf Datenvisualisierung auftritt:
Kommende Woche öffnet der Fachbereich Gestaltung seine Seminarräume für Publikum: Die Studierenden der Studiengänge Kommunikationsdesign und Produktdesign stellen während der Prüfungswoche von 6.-9.7. ihre Semesterarbeiten aus.
Am Mittwoch 7.7. und Donnerstag 8.7. sind im Boxgraben 100 ab 10 Uhr vielfältige, spannende Projekte zu sehen, die innerhalb des Sommersemesters 2010 entstanden sind.
Die Diplomausstellung am Fb Gestaltung der FH aachen findet am 16. und 17. Juli 2010 in Aachen statt. Es werden Arbeiten aus dem Bereich Kommunikations- und Produktdesign vorgestellt.
Robert Hoekman Jr. hält hier einen kurzen und unterhaltsamen Vortrag über Missverständnisse im Bezug auf Usability Testing:
Ich hatte vor einiger Zeit Kritik an dem Usability Engineering (nicht am Usablity Testing!) formuliert. Zu voreilig schien mir damals die Kritik am Design zu sein.
Ich stoße immer wieder auf das Problem, dass Usability Tests nur manchmal wirklich neue oder brauchbare Ergebnisse liefern. Es kommt immer auch darauf an mit welcher Intention und in welcher Phase des Gestaltungsprozesses Usability Tests durchgeführt werden — und wie die Ergebnisse der Tests in den Designprozess und ggf. den Betrieb eines Angebots integriert werden.
Als Anregung ein Vortrag von Rolf Schulte-Strathaus von der eparo GmbH (auf der IA Konferenz 2009), der im Prinzip lediglich vorschlägt die Tests durch die Designer genauer beobachten zu lassen und die Erkenntnisse direkt zu entwickeln:
In an exclusive preview of his book The Stuff of Thought, Steven Pinker looks at language and how it expresses what goes on in our minds — and how the words we choose communicate much more than we realize.
Steven Pinker ist Professor im Department of Psychology an der Harvard University. Er befasst sich immer wieder mit der Rolle der Sprache ihrer kognitiven und neurologischen Implikationen.
Auf Youtube gibt es auch ein 39-teiliges Audiobook von Steven Pinkers älterem Buch »How the Mind Works«.
Wer Twitter nicht aktiv benutzt, für den ist das Phänomen schwer zu fassen: Was soll so faszinierend daran sein, 140 Zeichen kurze Nachrichten darüber zu lesen, was andere gerade tun? Forscher aus Südkorea haben sich Twitter nun wissenschaftlich angenommen – und räumen dabei mit weit verbreiteten Mythen über das Medium auf. […]
Bei Twitter handelt es sich in erster Linie um ein Medium zur Verbreitung von Nachrichten, wie die Informatiker Haewoon Kwak, Changhyun Lee, Hosung Park und Sue Moon von der südkoreanischen Kaist-Universität in einer aktuellen Studie feststellen. Dazu haben sie 41,7 Millionen Twitter-User, 1,47 Milliarden Beziehungen und 106 Millionen Kurznachrichten auf dem Portal wissenschaftlich ausgewertet.
Björn Hartmann (Stanford HCI Group) spricht über verschiedene Prototyping-Tools, welche er mit seinem Team entwickelt hat um zwei Forschungsfragen zu explorieren:
1) Wie können Prototyping-Tools bei der Gestaltung von Interfaces im Bereich »Ubiquitous Computing« helfen?
2) Wie können Tools dabei helfen von solchen Prototypen zu lernen?
Wer heute »Editorial Design« als die Gestaltung von Print-Publikationen versteht, der wird in vielleicht 4-6 Jahren zum „alten Eisen“ gehören — und zumindest in der Art Direction keine Rolle mehr spielen.
In Zukunft müssen Gestalter bei den Publikationen auch die Online-Strategien mitdenken — und diese zerfällt gerade in viele Facetten – namentlich: Webbrowser, Smartphones, Tablets.
Hier ein Beispiel von WIRED:
Ein weiteres (vergleichsweise harmlos anmutendes) Beispiel der New York Times auf dem iPad:
Der wichtigste Grund für das im Moment entstehende Genre ist allerdings die zur Zeit die geschlossene Umgebung. Das Word Wide Web hat die Verlage überrascht. Die Regeln für den Zugang zu Inhalten waren schon gesetzt ehe die meisten Print-Publikationen auf die Idee kamen eine Online-Version zu machen.
Die Einbrüche in den Umsätzen zwingt die Verlagshäuser allerdings nun sich Bezahlmodelle in der digitale Welt zu erschliessen — und die neuen Plattformen erlauben es diese Modelle zu etablieren.