Ein großer Schritt zum Schutz der Netzneutralität

In den USA ist ein entscheidender Schritt gemacht worden das Prinzip der Netzneutralität zu schützen. Im Mobilfunkbereich wird gerade damit begonnen verschiedene Applikationen zu blockieren, weil deren Daten die bestehenden Geschäftsmodelle gefährden. Die US-Regierung stellt nun klar, dass diese Praktiken in absehbarer Zukunft nicht weiter gestattet sein sollen.

Zitat aus einem älteren Beitrag:

Hier zeigt sich, was passiert, wenn die Politik das Prinzip der Netzneutralität nicht gesetzlich verankert (wodurch entsprechende Klauseln in Verträgen unrechtmäßig würden): die im Prinzip zeitgemäße VOIP-Technik wird zu Gunsten einer alten aber lukrativeren Technik verbannt.

Die US-Aufsichtsbehörde FCC (Federal Communications Commission) hat nun bekannt gegeben [PDF]:

Chairman Genachowski proposed the addition of two new principles. The first would prevent Internet access providers from discriminating against particular Internet content or applications, while allowing for reasonable network management. The second principle would ensure that Internet access providers are transparent about the network management practices they implement. The Chairman also proposed clarifying that all six principles apply to all platforms that access the Internet.

Im Klartext: Man will Gesetze auf den Weg bringen, die eine Qualifizierung Daten verbietet – unabhängig von der Trägerinfrastruktur. Zudem müssen steuernde Eingriffe in die Datenströme für Kunden transparent gemacht werden.

Eine Website, die das Gesetzesvorhaben begleiten soll ist openinternet.gov. Dort ist auch das Video von der Vorstellung der Pläne zu sehen.

Kritik der Mobilfunkanbieter

Engadget berichtet, dass die beiden großen US-Mobilfunkanbieter AT&T und Verizon aber nun kritisieren, dass für Festnetz und Mobilfunk nicht die gleichen Regeln gelten können.

Grund hierfür ist, dass im Mobilfunkbereich die Frequenzen begrenzt sind – während die Festnetz-Infrastruktur theoretisch unbegrenzt wachsen kann. Die Absehbare Verknappung der infrastrukturellen Ressource muss — so die Anbieter — dazu führen, dass die Daten in diesen Netzen kontrolliert werden, damit bestimmte Services – wie z.B. die Sprachdienste – sichergestellt werden können.

Ob die FCC den Plan alle Infrastrukturen gleich zu behandeln ans Ziel kommen wird, das muss sich also erst noch zeigen.

Erstellt am 22. September 2009 um 20:01 Uhr | Kategorie: medienzukunft
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