Alternativen zu Second Life

Ende März findet in New York eine zweitägige Konferenz zum Thema »Virtual Worlds« statt. Auf der Konferenz findet man eine Reihe von Referenten aus der US Medienbranche, die sich alle über den Markt Gedanken machen. Unter anderem sind natürlich auch Vertreter verschiedener VR-Communities da… als da wären:

  • Second Life
    Dieser Dienst geht derzeit sehrs tark durch die Medien und vielleicht auch deshalb kann er starke Zuwachsraten verzeichnen.
  • There.com
    Richtet sich offenbar eher an ein jugendliches Publikum und hat – ebenso wie Second Life – virtuelles Geld, was in reale Währung getauscht werden kann (Therebucks), verfügt schon über Voice-Chat-Features.
  • Forterra Systems
    Eine Multi-User 3D Anwendung die auf der There.com-Technologie aufbaut. Unter diesem Label aber mit starker Ausrichtung auf „Enactment“ realer Szenarien (Training von Grosseinsätzen).
  • Whyville
    Whyville (gestartet 1999) wendet sich an Kinder ab 8 Jahre und hat einen Fokus auf Lernen.
  • ProtonMedia
    Das Produkt »ProtoSphere« richtet sich an Unternehmen, die mit Hilfe der 3D-Welt Schulungs- und Managementsituationen durchführen.
  • Entropia Universe
    Diese 3D-Community von MindArk in Schweden spielt in einem SciFi-Setting in welchem die Teilnehmer mit der Aufgabe befasst sind den Planeten Calypso zu besiedeln und zu bewirtschaften. Schon die geringfügig aufwändigere Grafik verleiht dieser Platform einen Spielecharakter. Auch hier gibt es einen Tausch von realer Währung in vituelles Geld (und zurück).
  • Habbo Hotel
    Eine etwas ältere aber niedlich anmutende Chat-Community mit isometrischer Pixelgrafik.
  • Areae
    Diese im Dezember 2006 gegründete Startup in den USA zeigt bisher nicht mehr als eine Absichtserklärung, ein paar namhafte Berater und ein Firmenlogo.

Das chinesische Hipihi World fehlt natürlich… und auch das über 10 Jahre alte Alpha World. Und ich bin sicher in Japan gibt es auch einige Alternativen.

Man darf natürlich die „massive multiplayer online roleplaying games“ (MMORPG) nicht wirklich aussen vor lassen – aber noch kann man eine dünne Grenze zwischen den oben genannten Plattformen und den Spielkonzepten ziehen – es ist aber zu vermuten, dass sich diese Grenze auflösen wird.

Wirklich interessant sind die Ansätze von Forterra Systems und ProtonMedia, die ihre Plattformen nicht als Freizeitaktivitäten vermarkten, sondern als Werkzeuge zur Schulung und Ausbildung von Angestellten. Forterra spezialisiert sich gar darauf Szenarien für das Militär und den Katastrophenschutz trainierbar zu machen.

Spätenstens an dieser Stelle wird der Anspruch solcher Plattformen klar: Wir erleben im Grunde die Anfänge von dem, was zu Beginn der Neunziger als »VR« und »Cyberspace« gedacht und diskutiert wurde: die Symbole dafür waren damals der Datenhelm und der Cyberglove. Und wie damals ist das Schlüsselwort »Immersion« — ganz gleich ob es sich um eine Community für Kinder handelt oder nicht.

Und der Grund für dieses aufkeimen des Trends ist (wie so oft schon): mehr Grafikleistung, schnellere CPUs und höhere Bandbreiten. Das gab es vorher nicht ausreichend für die Massen zu bezahlbaren Preisen – und jetzt ist es da. Aber im Grunde ist alles noch immer am Anfang. Ich bin sehr gespannt, was sich verändert, wenn Second Life tatsächlich Voice-over-IP-Technik einführt. Das wird neue Probleme aufwerfen, etwa wenn dann die Authentizität des Avatars durch eine unpassende Stimme gestört wird.

Erstellt am 5. März 2007 um 16:26 Uhr | Kategorie: designinteraktionsdesign
Dieser Artikel hat 1 Kommentar

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11. Dezember 2011 um 20:04 Uhr

Es gibts inzwischen folgende gute Alternativen:
Onverse,Entropia Universe,Allods

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