Neue EDV der österreichschichen Polizei macht Probleme

Eigentlich klingt es wie eine ganz normale Pressemeldung darüber, dass irgendwas mal wieder schlecht läuft (TollCollect läßt grüßen). Aber wenn – wie heise.de berichtet – nacder Einführung einer neuen EDV-Lösung die Mitarbeiter sechs Mal mehr Zeit brauchen um die vormaligen Aufgaben zu erledigen, dann ist das aus der Sicht des User Interface Designs ein wirklich schwer zu überbietender Rekord.

So geschehen offenbar bei der österreichischen Polizei, deren neues Computersystem „PAD“ nicht das hält, was es verspricht. Das wäre wirklich mal interessant so einen Fall im Detail zu untersuchen und festzustellen, wie so etwas passieren kann.

Erstellt am 4. März 2007 um 19:42 Uhr | Kategorie: interfacedesign
Dieser Artikel hat 2 Kommentare

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Gozah
7. März 2007 um 01:43 Uhr

Nun ganz so ist es nicht! Zugegeben, nicht alles läuft so wie es soll und gerade ältere Kollegen haben ihre Probleme. Das liegt aber eher in der Natur der Sache (Technik) und nicht so sehr am Programm. Außerdem wird das Programm ständig optimiert.
Daß mit dem neuen System eine Anzeige 6mal länger braucht wie vorher ist schlichter Blödsinn. Das mag am Beginn der Einführungsphase so sein, in weiterer Folge ist aber ganz klar das Gegenteil der Fall. Das System hat viele Abläufe und Prozesse zentral bedienbar und einfacher gemacht.
Grund für den ganzen Wirbel: das System ist seit mehr als einem Jahr in ganz Österreich (bis auf Wien) etabliert. Davor gab es ein Vorgängerprogramm das die damalige Gendarmerie schon länger verwendete. Das neue System ist auf dem alten aufgebaut und wurde dabei um etliche Funktionen erweitert. Anfang 2007 wurde das System nun auch in Wien eingeführt. Und da Wien an Polizisten und damit auch Gewerkschaftern nicht wenig hat, ist die Aufregung jetzt groß. Wer nimmt schon gerne Umstellungen jeglicher Art hin?
Fakt ist: das System ist praxistauglich und voll einsatzfähig, bleibt aber -wie jedes Computerprogramm – ausbau- und verbesserungsfähig. Und da das System von fachkundigen Kollegen entwickelt wurde und weiterentwickelt wird ist es wirtschaftlich und praxisnahe.
Dieser Erfahrungsbericht wurde nicht von einem der Entwickler oder einem Beamten der Führungsebene geschrieben, sondern von einem Endbenutzer, also einem kleinen Polizeibeamten

7. März 2007 um 13:30 Uhr

Vielen Dank für den interessanten Kommentar. Normalerweise berichtet Heise.de eigentlich sehr gut.

Aber Tatsache bleibt schon, dass in sehr vielen Projekten die nutzerfreundliche Gestaltung zu spät, nicht im ausreichendem Umfang oder nicht wirklich fachkundig angegangen wird. Und am Ende kostet dieses dann mehr… zudem gibt es seinen Zusammenhang zwischen der Akzeptanz und der Produktivität, der aber leider sehr schwer empirisch zu quantifizieren ist.

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